Das Haupt-Tätigkeitsgebiet unseres Netzwerkes soll die Provinz Swaida im südsyrischen Raum sein.

Swaida (auch bekannt als Sweida oder Suwayda) liegt im Süden Syriens, etwa 100 Kilometer südlich von Damaskus, der Hauptstadt Syriens. Die Stadt befindet sich in der Hochebene des Jabal al-Druze, die Teil des Anti-Libanus-Gebirges ist. Die Region ist geprägt von einer abwechslungsreichen Landschaft, mit Gebirgen und fruchtbaren Ebenen, die eine wichtige Rolle in der landwirtschaftlichen Produktion spielen.

Die Provinz As-Suwaida wurde unter der Herrschaft der Baath-Partei und des Assad-Regimes von 1963 bis 2024 systematisch benachteiligt. Im Gegensatz zu den Metropolen des Landes konnten in dieser Region keine wesentlichen Kompetenzen in den Bereichen Industrie und Handel entwickelt und gefördert werden. Diese Vernachlässigung führte dazu, dass As-Suwaida in starkem Maße von der Landwirtschaft abhängig blieb.

Das Regime trug durch gezielte Verarmungspolitik sowie durch ineffiziente Verwaltungsstrukturen dazu bei, dass immer weniger Menschen ihren Lebensunterhalt durch landwirtschaftliche Tätigkeiten bestreiten konnten. Diese Umstände zwangen viele Bewohnerinnen und Bewohner, ihre Heimat zu verlassen und anderswo nach einer menschenwürdigen Zukunft zu suchen, wo sie ihre Fähigkeiten und Kenntnisse in Arbeitsmärkte einbringen konnten, die ihnen bessere Perspektiven boten.

Mit dem Beginn des Aufstandes gegen das Assad-Regime am 15. März 2011, auch bekannt als die syrische Revolution, spielte die Provinz As-Suwaida eine entscheidende Rolle bei der Aufnahme von Flüchtlingen. Die Region wurde zu einem Zufluchtsort für zahlreiche Syrerinnen und Syrer, insbesondere aus den angrenzenden Gebieten, darunter die Region Hauran und das Umland von Damaskus. Viele von ihnen waren durch die Repressionen des Regimes vertrieben worden und suchten in As-Suwaida eine neue Heimat.

Die Provinz hat im Laufe der Jahre mehrere hunderttausend Flüchtlinge aufgenommen, wobei genaue Statistiken aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen und der anhaltenden Unsicherheit in der Region nicht vorliegen. Diese Entwicklung ist bemerkenswert, insbesondere wenn man bedenkt, dass die Gesamtbevölkerung der Provinz etwa 400.000 Einwohnerinnen und Einwohner beträgt. Die Aufnahme dieser großen Zahl an Flüchtlingen stellt sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance für die Gemeinschaft in As-Suwaida dar, die sich bemüht, Solidarität und Unterstützung inmitten der Krisensituation zu bieten.